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Gerhard Bott (* 14. Oktober 1927 in Hanau; † 23. Juni 2022 ebenda[1][2]) war ein deutscher Kunsthistoriker und Historiker. Außerdem war er Leiter verschiedener bedeutender Museen.

Gerhard Bott (2013)
Gerhard Bott (2013)

Leben


Gerhard Bott wurde als Sohn des Hanauer Gymnasial-Lehrers und Heimatforschers Heinrich Bott und seiner Frau Trudel, geb. Hüglin, geboren. Bott war Schüler der Hohen Landesschule in Hanau, diente als Luftwaffenhelfer und trat am 20. April 1944 mit der Mitgliedsnummer 10102916 in die NSDAP ein. Er legte das Abitur schließlich 1946 am Augustinergymnasium in Friedberg ab.[3] Anschließend studierte er Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Frankfurt am Main. Dies beendete er 1950 mit einer Promotion über Die Städtegründungen in der Wetterau und im Kinzigtal.[4] 1950/51 war er wissenschaftlicher Volontär am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und 1951/52 Stipendiat an der Bibliotheca Hertziana in Rom.

Von 1952 bis 1956 arbeitete Bott als Kustos am Historischen Museum in Frankfurt am Main, anschließend bis 1960 als dessen Direktor. Er begann den Wiederaufbau des Museums mit dem Trakt am Mainufer. Ab 1960 leitete er das Hessische Landesmuseum Darmstadt. Hier initiierte er die Jugendstil-Abteilung, integrierte die Pop-Art Sammlung von Karl Ströher, organisierte Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst und war Herausgeber der Zeitschrift Kunst in Hessen und am Mittelrhein. Bei der documenta III, der 4. documenta und der documenta 5 war er Mitglied des documenta-Rates. 1971/72 war er erneut für kunsthistorische Forschungen an der Bibliotheca Hertziana in Rom tätig, kehrte dann aber nach Darmstadt zurück.

Ab 1975 wirkte er als Direktor des Wallraf-Richartz-Museums in Köln und als Generaldirektor der Museen der Stadt Köln. Hier gliederte er die Sammlung von Peter Ludwig ein[5] und betrieb die Gründung des Museums Ludwig. 1980 wechselte er als Generaldirektor zum Germanischen Nationalmuseum nach Nürnberg. Aus dieser Position ging er 1993 in den Ruhestand. Unter seiner Leitung entstand der Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums.[6]

1996 betreute Bott zusammen mit seiner Frau Katharina die Ausstellung Vice versa. Deutsche Maler in Amerika – amerikanische Maler in Deutschland, 1813–1913[7] im Deutschen Historischen Museum in Berlin, wo er auch von 1976 bis 2010 Mitglied der Sachverständigenkommission war. Verheiratet war er mit der Kunsthistorikerin Katharina Bott. Von 2010 bis 2012 war er zusammen mit seiner Frau Stadthistoriker seiner Geburtsstadt Hanau.

Bott lehrte an der Universität zu Köln, der Universität Bochum, der Universität Bamberg, der Universität Klagenfurt und war seit 1983 Honorarprofessor für Kunstgeschichte an der Universität Erlangen. Gerhard Bott hatte drei Söhne.


Ehrungen und Auszeichnungen



Mitgliedschaften



Veröffentlichungen



Übersicht



Einzelveröffentlichungen (Auswahl)



Herausgeberschaft (Auswahl)



Literatur


nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet



Ü Mirl Redmann: Ich hätte noch Fragen gehabt. Zum Tod des Kunsthistorikers Gerhard Bott


Einzelnachweise


  1. Nordbayern vom 30. Juni 2022: Leidenschaftlicher Kämpfer für die Kunst. Das Germanische Nationalmuseum trauert um seinen früheren Generaldirektor, abgerufen am 2. Juli 2022
  2. Traueranzeigen von Gerhard Bott | trauer.op-online.de. Abgerufen am 11. Juli 2022 (deutsch).
  3. Gerhard Bott: Gerhard Bott. In: Barbara Bingel: Wir waren Schüler der Hohen Landesschule. Was sie sind, was sie erinnern. Hanau 1989, ISBN 3-7684-0915-5, S. 27–29.
  4. Gerhard Bott: Die Städtegründungen in der Wetterau und im Kinzigtal. Dissertation 1950 (= Rhein-Mainische Forschungen, 29). DNB 481807020
  5. Gerhard Bott: Stiftung Ludwig. Köln 1976.
  6. Gerhard Bott (Hrsg.): Wettbewerb Erweiterungsbau / Germanisches Nationalmuseum: Protokoll der Jury. Nürnberg 1984. Ders.: Aufbruch. Der Kartäuserbau und das Museumsforum des Germanischen Nationalmuseums 1993. Nürnberg 1993; Ulrich Schneider: Dokumentation des Auslobungsverfahrens zur künstlerischen Ausgestaltung des öffentlichen Raumes im Bereich Arbeitsamt Nürnberg, Städtische Bühnen und Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg – Dokumentation. Nürnberg 1989.
  7. Katalog dazu: Katharina und Gerhard Bott (Hrsg.): Vice versa. Deutsche Maler in Amerika - amerikanische Maler in Deutschland, 1813–1913; Deutsches Historisches Museum, 27. September 1996 bis 1. Dezember 1996.
  8. Homepage der Stadt Hanau.
Personendaten
NAME Bott, Gerhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 14. Oktober 1927
GEBURTSORT Hanau
STERBEDATUM 23. Juni 2022
STERBEORT Hanau



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