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Marie Spieler (* 14. Januar 1845 in Breslau; † 28. Dezember 1913 ebenda) war eine deutsche Malerin.


Leben


Spieler wuchs mit einer jüngeren Schwester in Breslau auf dem Werder auf, wo ihr Vater Beamter war. Nach der Schulzeit legte sie zunächst die Lehrerinnenprüfung am evangelischen Seminar in Münsterberg ab, unterrichtete eine Zeitlang privat und wandte sich dann der Malerei zu. Die Grundlagen erhielt sie bei Albrecht Bräuer, Lehrer an der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule.[1] 1872 setzte sie ihr Studium bei Antonie Volkmar in Berlin fort und war von 1873 bis 1874 Privatschülerin von Eduard von Gebhardt in Düsseldorf.[2] In ihrem Gemälde „Die Kartenlegerin“ ist die thematische und stilistische Auffassung der Düsseldorfer Malerschule besonders deutlich.[3] 1874 ging sie nach München, 1880 nach Paris, wo sie im Louvre kopierte. Anschließend ließ sie sich als freie Malerin in Breslau nieder.[4] Zahlreiche Studien entstanden u. a. in Danzig und Königsberg, auf der Halbinsel Hel, in Lübeck, Quedlinburg, Hildesheim, Rothenburg ob der Tauber, Münster und Nürnberg. Außerdem reiste sie in Europa, unter anderem nach England (1893, 1907, 1909) und Schottland, Belgien und die Niederlande, ins Engadin und wiederholt nach Tirol, nach Dalmatien (Herzegowina und Bosnien, 1912) und häufig nach Italien (1883, 1889, 1899, 1902, 1906, 1911), zuletzt im Herbst 1913, von wo sie erkrankt zurückkam. Ihre „Reisebilder aus der Herzegowina und Bosnien“ und „Brügge“ erschienen im Sommer 1913. Einige ihrer Ölbilder wurden durch den Verlag Hanfstängl in München vervielfältigt und erschienen als Holzstich-Illustrationen in populären Magazinen der Zeit. In ihrem Atelier in Breslau unterrichtete sie Privatschülerinnen und öffnete es gelegentlich dem interessierten Publikum. Vom 2. bis 10. März 1914 konnte das Atelier letztmals anlässlich einer Nachlassausstellung besucht werden.[5]

1902 war sie mit Gertrud Staats (Vorsitzende), der Porträtmalerin Anna von Gritschker-Kunzendorf (Schriftführerin), Dora Seemann (1858–1923), Elise Nees von Eßenbeck (1842–1921) und anderen Mitbegründerin der „Vereinigung Schlesischer Künstlerinnen zur Wahrung der Standesinteressen und behufs Veranstaltung gemeinschaftlicher Ausstellungen“. Sie übernahm das Amt der Kassiererin.[6] Sie war wirkliches einheimisches Mitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur.[7]


Werke


In das Schlesische Museum der Bildenden Künste Breslau gelangten die Gemälde: „Bildnis der Mutter“, 1880; „Im Klosterhof der Eremiti zu Palermo“; „Die Wäscherinnen in Scanno“ und ein „Selbstbildnis“, die allesamt als Kriegsverluste gelten.


Ausstellungen (Auswahl)



Literatur



Einzelnachweise


  1. Konrad Müller-Kaboth: Albrecht Bräuer. In: Kunst und Künstler. Illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe. Heft 5, 1907, S. 393 f. (uni-heidelberg.de)
  2. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule. (Auswahl, Stand: November 2016, kunstpalast.de PDF).
  3. Kunsthandel 2016: „Süddeutsches Interieur, in dem zwei Schwestern von einem jungen Mann beobachtet tuscheln, während die Mutter Karten legt“, 1888, Öl/Lwd., 60 × 80 cm (artnet.de)
  4. 1880: Werderstr. 11. Das Adressbuch der Haupt- und Residenz-Stadt Breslau 1868 listet mit dieser Adresse einen Kaufmann Gustav Spieler.
  5. Atelier-Ausstellung von Fräulein Marie Spieler. In: 91. Jahres -Bericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. VI. Abteilung: b. Sektion für Kunst der Gegenwart. Breslau 1914, S. 20 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. Vermischte Nachrichten – Breslau. In: Die Kunst. Monatshefte für freie und angewandte Kunst. Fünfter Band: Freie Kunst (= Die Kunst für Alle. 17. Jahrgang). Bruckmann, München 1902, S. 360 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Allgemeiner Bericht. In: 91. Jahres -Bericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Breslau 1914, S. 2 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. Holzstich nach einem Originalgemälde, in: A. H. Payne (Hrsg.): Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft. 2. Band. Verlag A. H. Payne, Leipzig 1889, S. 112 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. Verzeichniss der Kunst – Ausstellung zu Elbing 1879. H. Gaartz, Elbing 1879, S. 14 (Katalog Nr. 193: 600 M dlibra.bibliotekaelblaska.pl).
  10. Neue Preußische Zeitung. 1. Beilage zu Nr. 234, 5. Oktober 1884.
  11. Internationale Ausstellung für Musik und Theaterwesen, Wien 1892. Fachkatalog. Abtheilung für Deutsches Drama und Theater. Im Selbstverlag der Ausstellungscommission, Wien 1892.
  12. wystawykobiet.amu.edu.pl
  13. Abbildungen in: watercolourworld.org
Personendaten
NAME Spieler, Marie
KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin
GEBURTSDATUM 14. Januar 1845
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 28. Dezember 1913
STERBEORT Breslau



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