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Ernst Gustav Würtenberger (* 23. Oktober 1868 in Steißlingen; † 5. Februar 1934 in Karlsruhe) war ein deutscher Porträt- und Genremaler, Grafiker und Kunsttheoretiker sowie Professor an der Landeskunstschule Karlsruhe.

Porträt eines Jungen mit Apfel. Braunenberg, 1902
Porträt eines Jungen mit Apfel. Braunenberg, 1902
Porträt des Dichters Emil Strauß
Porträt des Dichters Emil Strauß
„Züs Bünzlin predigt den drei Kammmachern“. Holzschnitt. Illustration zu Gottfried Keller: „Die drei gerechten Kammmacher“, 1. Auflage, erschienen 1918
„Züs Bünzlin predigt den drei Kammmachern“. Holzschnitt. Illustration zu Gottfried Keller: „Die drei gerechten Kammmacher“, 1. Auflage, erschienen 1918
Illustration zu Gottfried Keller: „Romeo und Julia auf dem Dorfe“, erschienen 1919
Illustration zu Gottfried Keller: „Romeo und Julia auf dem Dorfe“, erschienen 1919
Illustration zu Gottfried Keller: „Die drei gerechten Kammmacher“. 2. Auflage, erschienen 1920
Illustration zu Gottfried Keller: „Die drei gerechten Kammmacher“. 2. Auflage, erschienen 1920

Leben und Werk


Ernst Würtenberger studierte von 1888 bis 1892 an der Münchner Kunstakademie bei Johann Caspar Herterich und Wilhelm von Diez. 1892 lernte er auf einer Reise in Zürich Werke von Arnold Böcklin kennen, worauf er sich im Winter 1894/95 zu einem Studienaufenthalt bei Böcklin nach Florenz begab. Von 1896 bis 1897 war er an der Karlsruher Kunstakademie Meisterschüler von Ferdinand Keller. Ab 1898 betrieb er ein eigenes Atelier in München. 1899 lernte er den Schwarzwaldmaler Hans Thoma kennen, dessen Stil in Würtenbergers Schaffen ebenfalls nachweisbar ist.

Nach seiner Heirat übersiedelte er zunächst nach Konstanz, 1902 nach Zürich, wo er bis 1921 als Porträtmaler etwa 200 Porträts von Zürcher Persönlichkeiten anfertigte. Ab 1905 schuf er auch Holzschnitte. Die Werke Ferdinand Hodlers, die er in Zürich kennenlernte, übten in der Folge starken Einfluss auf ihn aus. Ab 1902 unterrichtete er an Luise Stadlers „Kunst- und Kunstgewerbeschule für Damen“[1], von 1914 bis 1921 an der Kunstgewerbeschule Zürich.[2] Von 1902 bis 1921 war Würtenberger Vorstandsmitglied der Zürcher Kunstgesellschaft (Ausstellungs- und Sammlungskommission) und beriet die Kunstsammler Gustav Henneberg und Richard Kisling, wobei er Werke aus dem künstlerischen Umfeld von Hodler, Félix Vallotton und Thoma protegierte.

1921 verließ Würtenberger samt seiner Familie Zürich, da er in der Nachfolge von Gustav Wolf als Professor für Holzschnitt, Illustration und Komposition an die Badische Landeskunstschule (heute: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe) berufen wurde, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1934 wirkte. Er setzte sich an der Akademie als Leiter der Lithografieklasse ein für die Berufung von Georg Scholz (1923 Assistent Würtenbergers in der Lithografieklasse; 1924 Leitung einer Vorbereitungsklasse) und Karl Hubbuch (1924 bis 1925 Assistent Würtenbergers, wahrscheinlich auf Empfehlung von Scholz; 1925 Leiter einer Zeichenklasse).

Ernst Würtenberger ist der Vater des Strafrechtsprofessors Thomas Würtenberger und des Kunsthistorikers Franzsepp Würtenberger sowie der Großvater des Staatsrechtlers Thomas Würtenberger und des Staatssekretärs Julian Würtenberger.


Ehrungen


Die Ernst-Würtenberger-Straße in Karlsruhe wurde 1964 nach ihm benannt. Ebenso eine Straße in seinem Geburtsort Steißlingen, wo am 26. Oktober 1958 zudem eine Gedenktafel enthüllt wurde.


Bekannte Schüler


(kein Anspruch auf Vollständigkeit)


Schriften



Ausstellungen (Auswahl)


1900 Einzelausstellung im Wessenberghaus, Konstanz (Kunstverein)

1908 Ausstellung von Werken Schweizer Künstler, Kunstverein im Haus Herwig, Frankfurt a. M.

1911 Große Berliner Kunstausstellung, Berlin

1913 Große Kunst-Ausstellung, Königliches Kunstgebäude am Schlossplatz, Stuttgart

1918 Ausstellung Schweizer Graphik in den Räumen des schwedischen Kunstvereins, Stockholm

1923 Große deutsche Kunstausstellung Karlsruhe 1923, Städtische Ausstellungshalle am Festplatz

1928 Einzelausstellung in den Räumen des Kunstvereins (Konvikt), Schaffhausen

1929 Einzelausstellung Ernst Würtenberger Karlsruhe, Kunstverein Freiburg und Wessenberghaus Konstanz (Kunstverein)

1935 Gedächtnis-Ausstellung Professor Ernst Würtenberger, Badischer Kunstverein Karlsruhe und Wessenberghaus, Konstanz (Kunstverein).

1959

Ernst Würtenberger. Gemälde, Zeichnungen, Graphik. Ausstellung anlässlich des 25. Todestages des Künstlers, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Totenfeier
"Totenfeier"

1960

Bildnisse, Kompositionen und Graphiken von Ernst Würtenberger, Augustinermuseum Freiburg. 1993 Hans Sturzenegger und seine Malerfreunde, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen.

2005/06 Die 20er-Jahre in Karlsruhe, Städtische Galerie Karlsruhe

2009 Künstlerfreunde am Hochrhein, Kunstmuseum Hohenkarpfen, Hausen ob Verena

2010 Künstlerbrüder Würtenberger. Karl Maximilian (1872–1933) und Ernst (1868–1934), Stadtmuseum Stockach

2013/2014 Die andere Moderne – Kunst und Künstler in den Ländern am Rhein 1900 bis 1922, Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz u. a.

2017/18 Ernst Würtenberger. 1868–1934. Ein deutscher Maler in der Schweiz. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 2. Dez. 2017 – 1. April 2018 (Kat.).


Literatur




Commons: Ernst Würtenberger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Stadler-Schule in Zürich. In: Die Schweiz: schweizerische illustrierte Zeitschrift, Bd. 15, 1911, S. 535–536, abgerufen am 29. Mai. 2021.
  2. Ernst Gustav Würtenberger an der Kunstgewerbeschule Zürich
Personendaten
NAME Würtenberger, Ernst
ALTERNATIVNAMEN Würtenberger, Ernst Gustav (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Porträt- und Genremaler, Grafiker und Kunsttheoretiker, Professor an der Landeskunstschule Karlsruhe
GEBURTSDATUM 23. Oktober 1868
GEBURTSORT Steißlingen
STERBEDATUM 5. Februar 1934
STERBEORT Karlsruhe



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