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Franz Gertsch (* 8. März 1930 in Mörigen) ist ein Schweizer Maler und Grafiker.

Franz Gertsch (Foto 2014)
Franz Gertsch (Foto 2014)

Biografie


Von 1947 bis 1952 wurde er in der Malschule Max Rudolf von Mühlenen und bei Hans Schwarzenbach in Bern ausgebildet. 1971 erhielt er das Eidgenössische Kunststipendium. 1972 nahm er an der documenta 5 in Kassel teil, 1978, 1999 und 2003 an der Biennale in Venedig. 1997 wurde ihm Der Kaiserring – Kunstpreis der Stadt Goslar verliehen.

Museum Franz Gertsch, Burgdorf BE, im Mai 2005
Museum Franz Gertsch, Burgdorf BE, im Mai 2005

Im Herbst 2002 wurde in Burgdorf das vom Unternehmer Willy Michel finanzierte Museum Franz Gertsch eröffnet. 2005 startete die erste Franz-Gertsch-Retrospektive. Die Ausstellungsorte waren das Museum Franz Gertsch und das Kunstmuseum Bern. Seit 2006 ist Gertsch Ehrenbürger seiner Wohngemeinde Rüschegg. Anlässlich seines 75. Geburtstages wurden in zahlreichen Städten Retrospektiven seines Schaffens gezeigt.


Schaffensphasen


Vor 1969 entstanden viele Aquarelle, insbesondere auf Reisen wie jenen nach Schottland in den Jahren 1963 und 1965.[1] Das Bild Huaa...! von 1969, das Gertsch auch als Werk Nr. 1[2] bezeichnete, stellte einen Wendepunkt in seinem Schaffen dar. Gertsch war 39 Jahre alt,[3] hatte bereits Einzelausstellungen und Buchbände hinter sich und war 1957 in der Schau Die Zeichnung im Schaffen junger Schweizer Künstler in der Kunsthalle Bern vertreten gewesen – diesen früheren Teil seines Werks verwarf er nun.[1] Von 1969 bis 1978 schuf er grossformatige fotorealistische[4] bzw. hyperrealistische[5][6] Gemälde. Auf Huaaa...! folgten das politisch motivierte Vietnam und zahlreiche Bilder nach eigenen Fotografien von Familienmitgliedern und Freunden aus der Schweizer Kunstszene,[1][3] z. B. Medici[7][6] (1971/72)[8] und die Serie über Luciano Castelli, zu der Marina schminkt Luciano (1975)[9] gehören. Mit diesen Gemälden gelang Gertsch der internationale Durchbruch.[4][3] Insbesondere war er mit Medici auf der von Harald Szeemann kuratierten documenta 5 1972 in Kassel vertreten, die als die weltweit einflussreichste Ausstellung Moderner Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg gilt – dieser Auftritt machte ihn „schlagartig bekannt“.[2][3]

Ab 1978 ging Gertsch zu Einzelporträts über,[2] so entstanden ein Porträtzyklus der Rockmusikerin Patti Smith[6] und das Selbstbildnis von 1980.[10]

In der Zeit zwischen 1986 und 1994 beschäftigte Gertsch sich ausschliesslich mit Holzschnitten. Ein Beispiel dafür ist der übergrosse Holzschnitt Triptychon Schwarzwasser, der aus drei Platten von je 237×185 cm Grösse auf Kumohadamashi-Japanpapier in Nachtblau handabgezogen wurde. Das Triptychon hängt im Format von 276×597 cm in der Kunsthalle zu Kiel.


Weitere Auszeichnungen



Weitere Ausstellungen


(Vgl. #Biografie)


Literatur




Biografische Artikel

Gemälde

Matererialien


Einzelnachweise


  1. Sandi Paucic: Gertsch, Franz. Langfassung. In: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz. 2011, abgerufen am 11. Februar 2017.
  2. Desto ferner blickt sie zurück. Das Geheimnis des Offenbaren – Retrospektive Franz Gertsch in Aachen. In: k.west – Magazin für Kunst Kultur Gesellschaft. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  3. Andreas Ammer: Momente für die Ewigkeit. Das Ludwig Forum in Aachen zeigt Franz Gertschs atemberaubende Bilder in einer großen Retrospektive. In: WDR-Kulturweltspiegel. 2. April 2006, archiviert vom Original am 12. April 2008; abgerufen am 12. Februar 2017.
  4. Andreas Schwab: Gertsch, Franz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  5. Petra Kipphoff: Erinnerungen an das Leben. In: Zeit Online. 16. August 1991, abgerufen am 11. Februar 2017.
  6. Brigitte Borchhardt-Birbaumer: Hier wird der Alltag zur Mission. Albertina und Mumok feiern den Schweizer Hyperrealisten Franz Gertsch in einem Ausstellungs-Paarlauf. In: Wiener Zeitung. 18. Oktober 2006, abgerufen am 14. Januar 2017.
  7. Name eines Bauunternehmens – Petra Kipphoff: Erinnerungen an das Leben. In: Zeit Online. 16. August 1991, abgerufen am 11. Februar 2017.
  8. Biografie. Museum Franz Gertsch, abgerufen am 11. Februar 2017.
  9. Erscheint am Kopf der Seite Letzte Tage: Franz Gertsch – die Retrospektive des Museums Franz Gertsch.
  10. Siehe Kopf der Seite Biografie des Museums Franz Gertsch.
  11. Irene Netta, Ursula Keltz: 75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S. 223.
  12. Franz Gertsch. Die Retrospektive. Kunstmuseum Bern, abgerufen am 14. Januar 2017.
  13. Franz Gertsch. Die Retrospektive. Kunsthalle Tübingen, abgerufen am 14. Januar 2017.
  14. Ingeborg Wiensowski: Die Erweckung der Langsamkeit. In: Spiegel Online. 5. November 2013, abgerufen am 18. Januar 2017 (der Titel spielt auf Die Entdeckung der Langsamkeit an).
Personendaten
NAME Gertsch, Franz
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 8. März 1930
GEBURTSORT Mörigen

На других языках


- [de] Franz Gertsch

[en] Franz Gertsch

Franz Gertsch (born 8 March 1930) is a Swiss painter known for his large format hyperrealistic portraits.

[fr] Franz Gertsch

Franz Gertsch est un peintre suisse, né le 8 mars 1930 à Morenges, dans le canton de Berne.

[it] Franz Gertsch

Franz Gertsch (Mörigen, 8 marzo 1930) è un pittore svizzero, noto per la realizzazione di ritratti iperrealistici di grande formato.

[ru] Герч, Франц

Франц Герч (нем. Franz Gertsch; род. 8 марта 1930 г. Мёриген, близ Берна) — современный швейцарский художник.



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