Rolf Kuhrt (* 19. Oktober 1936 in Bergzow) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Plastiker.
Leben
Nach der Schule begann Rolf Kuhrt zunächst 1950 eine Lehre als Chemiewerker, die er nach wenigen Monaten abbrach. Seinen Interessen folgend absolvierte er im gleichen Betrieb eine Lehre zum Schrift- und Plakatmaler, die er 1954 abschloss. Nach einer weiteren Ausbildung an der Fachschule für angewandte Kunst Magdeburg studierte er von 1956 bis 1962 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig unter anderem bei Wolfgang Mattheuer, Albert Kapr und Bernhard Heisig. Während des Studiums führten ihn Studienreisen nach Albanien (1958), Bulgarien (1959) und in die Tschechoslowakei (1961). Ab 1962 war er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR, dessen Vorsitzender des Bezirksverbandes Leipzig er von 1978 bis 1983 war.
Der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig blieb er auch nach seinem Studium verbunden. So hatte er bis 1965 eine Aspirantur an der Hochschule inne. Nach anschließender freischaffender Tätigkeit begann er 1968 eine Lehrtätigkeit an der Hochschule, ab 1968 auch als Dozent und Leiter der Fachklasse für Grafik und Illustration. 1980 wurde er zum Professor mit künstlerischer Lehrtätigkeit berufen, seit 2001 ist Rolf Kuhrt emeritiert. Zu seinen Schülern und Schülerinnen gehörten unter anderem Michael Emig, Susann Hoch, Christa Jahr, Erich Kissing, Annette Krisper-Beslic, Reinhard Minkewitz, Rainer Schade, Raimund Egbert-Giesen und Baldwin Zettl.
Nach dem Studium unternahm er Studienreisen in die Sowjetunion (1970 und 1986) und die Schweiz (1978), nach Frankreich (1982) und Italien (1985).
Rolf Kuhrt lebt und arbeitet in Kirch Rosin (Mecklenburg-Vorpommern).
Werke (Auswahl)
Das Bronzerelief Aufbruch am Haupteingang der Universität Leipzig entwarf Rolf Kuhrt zusammen mit Frank Ruddigkeit und Klaus Schwabe.Das Marx-Relief mit einer Größe von 14 × 7 × 3 m wurde 1974 eingeweiht und 2006 demontiert.Relief „Aufbruch“ (1970–1974), jetzt auf dem Campus Jahnallee
Holzschnitte
1972 Waffenübergabe eines Arbeiterveteranen an einen jungen Genossen der NVA
1973 Chile
1977 Terror
1979 Laokoon, Die Auferstehung in einer Menge
1980/82 Kassandra
1982 Der Zweifler
1983 Der auf das Wort setzt, glaubet durch Überzeugung; 40 × 50 cm
Gemälde und Zeichnungen
1982 Flucht (Öl auf Hartfaser)
1985 Die sich verkaufen (Öl auf Hartfaser)
1986 Brüssel 1986 (Kohle)
1986 Thälmanns Hinrichtung (Kohle/farbige Kreide)
Illustration für das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT)
1970 - 4 Federzeichnungen zu William Shakespeares König Richard II.
1973 - 4 Gouachen zu Saad Allah Wannus Der Kopf des Mamelucken Gaber
1977 - 5 Federzeichnungen zu Nikolai Gogols Der Mantel (Gogol)
1978 - 5 Federzeichnungen zu Shakespeares Komödie der Irrungen
Buchillustrationen
1964 Oscar Wilde: Der glückliche Prinz (Insel Verlag Leipzig, Insel-Bücherei)
1965 Oscar Wilde: Das Granatapfelhaus. Der Märchen zweiter Teil (Insel Verlag Leipzig, Insel-Bücherei)
1973 Wolfgang Eckert: Pardon – sagen wir du? Heitere Erzählungen (Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale))
1974 Otto Gotsche: Zeitvergleich (Mitteldeutscher Verlag Halle)
1977 Émile Zola: Germinal (Verlag Neues Leben Berlin)
Theaterplakate
1966 Das Wintermärchen
1967 Leben Eduards des II. von England
1970 Zwischen den Gewittern
1971 König Richard II.
1972 Der kaukasische Kreidekreis
1974 Faust
1978 Das Käthchen von Heilbronn
Ausstellungen (Auswahl)
1975 Genthin, Kreisheimatmuseum und Leipzig, "Wort und Werk"
1977 Leipzig, Bezirkskrankenhaus St. Georg und Berlin Klubgalerie "Johannes R. Becher" Berlin
1988 Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur III. Klasse ("Für seinen bedeutenden Anteil an der Entwicklung der sozialistischrealistischen Grafik- und Zeichenkunst")[2]
Literatur
Günther Rode: Rolf Kuhrt: Malerei, Zeichnung, Grafik, Plastik. Band 1: Malerei, Zeichnung. Band 2: Grafik, Plastik (Passage-Verlag 2010, ISBN 3938543760)
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