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Edgar Lehmann (* 20. September 1909 in Jena; † 28. Juli 1997 in Berlin) war ein deutscher Bau- und Kunsthistoriker.


Leben


Nach dem Abitur in Jena promovierte Edgar Lehmann im Jahre 1937 an der dortigen Universität zum Dr. phil. Das Thema seiner Dissertation lautete: Der frühe deutsche Kirchenbau. Die Entwicklung seiner Raumanordnung bis 1080.[1]

Nach dem Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg wurde er wissenschaftlicher Bibliothekar und 1948 Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Jena. Er habilitierte sich 1950 und erhielt 1953 eine außerordentliche Professur für Kunstgeschichte, wechselte aber bereits ein Jahr später an die von Richard Hamann gegründete Arbeitsstelle für Kunstgeschichte an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Nach Hamanns Tod 1961 übernahm er die Leitung dieser Arbeitsstelle.

Lehmann verfasste eine Vielzahl richtungsweisender Schriften zur Kirchen- und Klosterarchitektur des Mittelalters und erwarb sich große Verdienste als Wissenschaftsorganisator. Unter seiner Federführung begann die Neubearbeitung des "Dehio-Handbuchs der deutschen Kunstdenkmäler" und die Erarbeitung des "Corpus Vitrearum Medii Aevi" für das Gebiet der DDR. Als Leiter der Arbeitsstelle für Kunstgeschichte initiierte er das "Corpus der romanischen Kunst im sächsisch-thüringischen Gebiet" und die "Schriften zur Kunstgeschichte". Nach Auflösung der Arbeitsstelle im Zuge einer Akademie-Reform 1971 musste beide Reihen eingestellt werden und Lehmann selbst an das Institut für Denkmalpflege beim DDR-Kulturministerium wechseln. Dort leitete er die Zentrale Forschungsabteilung bis zu seiner Emeritierung 1974. Zusammen mit Ernst Schubert, der auch seit 1954 an der Arbeitsstelle für Kunstgeschichte tätig war, schrieb Lehmann einige, an ein breites Publikum gerichtete Monographien über Domkirchen in Mitteldeutschland, die mehrfach aufgelegt wurden.

Lehmann war verheiratet und hatte drei Kinder.


Ehrungen


1989 wurde Edgar Lehmann mit dem Orden Stern der Völkerfreundschaft in Silber ausgezeichnet.[2]


Schriften (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Edgar Lehmann wird gelegentlich mit dem gleichnamigen Kunsthistoriker aus Mannheim verwechselte, der einige Jahre früher als Edgar Lehmann an der Universität Jena zum Dr. phil. promovierte. Das Thema der Dissertation dieses Edgar Lehmanns lautete 1929 Ein didaktischer Bilderzyklus des späten Mittelalters an der St. Nikolaikirche zu Jena-Lichtenhain. Die Dissertation erschien 1931 in Straßburg in Druck. Dieses Edgar Lehmann heiratete 1933 Annelise Tovote, mit der er drei Kinder bekam. Das Ehepaar trennte sich 1952. (Quelle: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): frauenobjektiv. Fotografinnen 1940 bis 1950, Bonn 2001, ISBN 3-87909-752-6 und ISBN 3-87909-754-2, S. 135)
  2. Berliner Zeitung, 29. April 1989, S. 4
Personendaten
NAME Lehmann, Edgar
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 20. September 1909
GEBURTSORT Jena
STERBEDATUM 28. Juli 1997
STERBEORT Berlin



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