Ingried Brugger (* 1960 in Zell am See) ist eine österreichische Kunsthistorikerin, Museumsleiterin und Modedesignerin. Sie ist seit 2000 geschäftsführende Direktorin des Bank Austria Kunstforum.
Ingried Brugger (2022)
Leben
Ingried Brugger, Tochter des Bundesforste-Angestellten Karl Brugger († 2018[1]), hat Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Wien und der Freien Universität Berlin sowie Architektur an der Technischen Universität Wien studiert. In ihrer Dissertation untersuchte sie den „Einfluss der venezianischen Malerei auf die Malerei nördlich der Alpen zwischen 1580 und 1620“. Nach dem Studium gehörte sie zu den Mitgründern der Galerie Orbis Parvus. 1988 beginnt sie als Kuratorin am Kunstforum Wien (heute: Kunstforum Bank Austria) zu arbeiten. Sie war Redakteurin der Zeitschrift Kunstpresse. Seit 2000 leitet sie das Bank Austria Kunstforum[2].
Brugger ist Leiterin der Bank-Austria-eigenen Sammlung Fotografis und Mitglied der Expertenkommission der Bank Austria Kunstsammlung. Von 2004 bis 2007 war Brugger Universitätsrätin an der Kunstuniversität Linz, seit 2008 ist sie Universitätsrätin an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Seit 2008 ist sie Vorstandsmitglied der Interessensgemeinschaft österreichischer Museen und Ausstellungshäuser.
Seit Brugger die Direktion des Bank Austria Kunstforums übernommen hat, hat sie zahllose Ausstellungen selbst oder in Kooperation konzipiert. Darunter waren Themenausstellungen zur Architektur in Zentraleuropa (2001), zum Prinzip Prominenz (2006), zum Eros in der Kunst der Moderne (2007), Futurismus(2003), Symbolismus in Belgien (2007/2008), Impressionismus (2002/2003), zu Abstrakter Malerei (2008) und Stillleben (2010). Einen wichtigen Raum nimmt die Kunst der Klassischen Moderne ein. Die in Kooperation mit dem Berliner Martin Gropius Bau produzierte Ausstellung Frida Kahlo (2010) war die bestbesuchte in der Geschichte des Hauses. Andere Präsentationen zeigten das Werk von Pablo Picasso (2000), Joan Miró (2001), Kasimir Malewitsch (2001), Emil Nolde (2001/2002), Kurt Schwitters (2002), Wassily Kandinsky (2004), Tamara de Lempicka (2004/2005), René Magritte (2005), Marc Chagall (2006/2007), Georges Braque (2008/09) und Werke von Dalí bis Francis Bacon aus der Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch. 2003/2004 wirft sie mit einer Personale von Roy Lichtenstein und 2005 mit einer für Willem de Kooning einen Blick auf Pop Art und amerikanische Avantgarde. Zentrale Figuren der österreichischen Malerei waren in ihrem Programm Arnulf Rainer (2000), Adolf Frohner (2001) und Christian Ludwig Attersee (2005). Zeitgenössische Positionen waren u.a. monographische Ausstellungen von Anna Jermolaewa und Markus Lüpertz (2006), Dan Perjovschi und Nedko Solakov (2007), Stefan Sandner (2008), Bertram Hasenauer (2009) und Birgit Jürgenssen (2010).
Als Kuratorin und Autorin ist Brugger Herausgeberin von Publikationen im Bereich der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Modedesign
Im Jahr 2010 gründete Brugger das Modelabel INGRIED BRUGGER.[3]
Kasimir Malewitsch (mit Joseph Kiblitsky). Palace Editions, Formia 2001,
Emil Nolde und die Südsee (mit Johann Georg Prinz von Hohenzollern, Manfred Reuther). Hirmer, München 2001,
Miró. Später Rebell (mit Evelyn Benesch). Edition Minerva, München 2001,
Adolf Frohner. Verteidigung der Mitte (mit Gabriela Fritz). Edition Minerva, München 2001,
Arnulf Rainer. Bilder.Gegen.Bilder. Wien 2000
Picasso. Figur und Porträt (mit Götz Adriani, Evelyn Benesch). Edition Minerva, München 2000,
Jahrhundert der Frauen. Vom Impressionismus bis zur Gegenwart. Residenz, Salzburg 1999, S. 21–43
Rot in der russischen Kunst (mit Joseph Kiblitsky, Jewgenia Petrowa, Klaus Albrecht Schröder). Skira Editore, Mailand 1998,
Kunst und Wahn (mit Peter Gorsen, Klaus Albrecht Schröder). Dumont, Köln 1997,
Herbert Boeckl (mit Klaus Albrecht Schröder). Prestel-Verlag, München 1994,
Das Jahrzehnt der Malerei. Österreich 1980–1990 (mit Klaus Albrecht Schröder). Wien 1991
Modefotografie von 1900 bis heute. Wien 1990
Aufsätze und Essays
Viva la Vida. Zum 100. Geburtstag der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo, in: Spektrum, Wien, Juni 2007
Amouren auf Papier, in: Walter Schmögner. Erotische Arbeiten. Galerie Hofstätter, Wien 2001,
Der Künstler ist ein Erfinder, in: Christian Ludwig Attersee. Malerei 1980 bis 2000, Sankt Petersburg 2000
Dramaturgie der Irren-Inszenierung, in: Ebenbilder, Bonn 2000
Realismus mit Brüchen, in: Helmut Ditsch, Wien 2000, S. 10–13
Die Brücke – Stil und Entwicklung, in: Die Brücke. Hrsg.: Magdalena M. Moeller, Firmer, München 1995, S. 9–27
Paris zwischen den Kriegen, in: Meisterwerke aus dem Guggenheim. Hrsg.: Klaus Albrecht Schröder, New York 1994, S. 81–92
Die Auffindung und Prüfung des Hl. Kreuzes durch Kaiserin Helena. Zu einem wieder aufgefundenen Frühwerk Hans von Aachens, in: Artibus et Historie, 28, 1993, S. 113–130
Lovis Corinth. Biographie, in: Lovis Corinth. Hrsg.: Klaus Albrecht Schröder, Prestel, München 1992, S. 206–223
Larve und „Stille Frau“, in: Oskar Kokoschka und Alma Mahler. Die Puppe, Epilog einer Passion, Frankfurt am Main, 1992, S. 69–79
Das Genreporträt im Biedermeier, in: Wiener Biedermeier. Malerei zwischen Wiener Kongreß und Revolution. Hrsg.: Gerbert Frodl und Klaus Albrecht Schröder, Prestel, München 1992, S. 9–37
Wesen mit Wesen streitend. Die Dresdner Werkgruppe 1916–1923, in: Oskar Kokoschka. Hrsg.: Klaus Albrecht Schröder und Johann Winkler, Prestel, München 1991, S. 19–29.
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