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Jan Hillebrand Wijsmuller (* 15. Februar 1855 in Amsterdam; † 23. Mai 1925 ebenda) war ein niederländischer Künstler. Er zählt zu den niederländischen Impressionisten des 19. Jahrhunderts und gehörte somit zum 2. Goldenen Zeitalter der Niederländischen Malerei.[1]

Jan Hillebrand Wijsmuller, porträtiert von Hendrik Maarten Krabbé (1894)
Jan Hillebrand Wijsmuller, porträtiert von Hendrik Maarten Krabbé (1894)

Aus kunsthistorischer Sicht ist er der 2. Generation der Haager Schule zuzurechnen. Er benutzte auch die lebhafte und helle Farbpalette der französischen Impressionisten – jedoch aus der Sicht eines Niederländers.[2]


Lebenslauf


Winterlandschaft am Kanal mit Häusern.
Winterlandschaft am Kanal mit Häusern.

Im Jahr 1876 begann seine Ausbildung an der Königlichen Akademie für bildende Kunst zu Amsterdam.[3] Dort war er einer der 179 Schüler von Prof. August Allebé. Dieser war bekannt dafür, dass er den herkömmlichen starren Akademiebetrieb gegen eine weltoffene an der Praxis orientierte und der Zeitströmung angepasste Ausbildung seiner Schüler vorzog. Die dortige Strömung, auch bekannt unter dem Namen Schule von Allebé, ist besser bekannt als Amsterdamer Impressionismus.

Ab 1877 folgten Wijsmuller’s Wanderjahre. Sie führten ihn über die Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten nach Den Haag, zur Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles und abschließend zur Haager Schule zu ihrer Blütezeit. Letztere brachte so bekannte Meister wie Johannes Bosboom, Paul Gabriël, die Gebrüder Jacob Maris und Matthijs Maris, Anton Mauve und Johan Hendrik Weissenbruch hervor. Hier fand Vincent van Gogh seinen Weg in die Malerei.

Im Jahre 1891 heiratete er Marie Anna Agatha Giesinger und wurde ein Jahr später Vater der Drillinge Karel, Jan und Paul, die sich nicht der Malerei zuwandten.

Von Willink van Collen war ein Förderpreis für junge Nachwuchskünstler ausgesetzt worden.[4] Im Jahre 1883 gewann er diesen begehrten Preis. Der Titel seiner dafür eingereichten Arbeit ist heute nicht mehr bekannt.

Mit eigenem Atelier hatte er sich in Amsterdam niedergelassen. Zu seinen Freunden zählten die Künstler Ernst Witkamp, Nicolaas van der Waay und Carel Dake. In dieser Zeit waren u. a. Bernard A. van Beek, Ludolph Berkemeier und Pauline Suij seine Schüler.

Er war Mitglied der Societät Arti et Amicitiae zu Amsterdam sowie der Genossenschaft Pulchri Studio zu Den Haag.

Kunsthistorisch ist er der zweiten Generation der Haager Schule und der Schule von Allebé zuzuordnen.

Beigesetzt wurde er auf dem Zorgvlied-Friedhof zu Amsterdam.


Werke von Jan Hillebrand Wijsmüller als Querschnitt seines Œuvres



Stil und Werk


Jan Hillebrand Wijsmuller: Markt an der Noorderkerk in Amsterdam
Jan Hillebrand Wijsmuller: Markt an der Noorderkerk in Amsterdam
Jan Hillebrand Wijsmuller: Überprüfen der Reusen
Jan Hillebrand Wijsmuller: Überprüfen der Reusen

Jan Hillebrand Wijsmuller gehört der zweiten Generation der Künstler der Haager Schule an. Die Haager Schule, auch als Niederländischer Impressionismus bezeichnet, hat ihren Ursprung in der Kunstrichtung des Realismus. Dieser Stil wurde von den Engländern Richard Parkes Bonington und John Constable ausgelöst und durch die Schule von Barbizon, der Entstehung der französischen Freiluftmalerei, der Künstlergruppe von Paul Huet und Théodore Rousseau und in den Werken eines Johan Jongkind fortgeführt. Diese war Vorläuferin der Bewegung des Französischen Impressionismus, aus dem dann der Holländische Impressionismus wiederum seine Wurzeln zog.[5]

Jan Hillebrand Wijsmuller hatte sich dem Genre der Landschaftsmalerei verschrieben. Die Metropole Amsterdam mit Straßenleben, mit ihren Grachtenleben und dem bedeutenden Hafen sind Motive.[6] Gegenpol sind Landschaftsansichten. Sie beinhalten verschiedene Windmühlenarten, Polderlandschaftstoff mit Fischfang. Sein Répertoire wird durch das klassische holländische Thema abgerundet – die Fortsetzung der Tradition der Küstenlandschaftsmalerei der Nordsee. In seinen Kompositionen folgt er der Schule von Barbizon. Darüber hinaus widmete er sich auch dem Genre der Portraitmalerei und dem des Stilllebens. Zu seinen Ausdrucksformen zählen Handzeichnung auf Papier sowie Öl auf Holz und Leinwand.

In seinen Gemälden nutzt er eine eigene Bildsprache zur räumlichen Ausdehnung und Tiefe. Sie leben durch das harmonische Farbenspiel zwischen Himmel, Wolken, Wasser und Landschaft.[7]

Die Beleuchtung wirkt durch die stofflichen Wechselbeziehungen der für die Niederlande typischen Jahreszeiten und Klima. Seine Bandbreite reicht von den dunklen Tönen Jozef Israëls, der Grauen Periode der Haager Schule bis hin zum lebhaften hellen Farbenspiel,[8] um bessere Lichteffekte zu erreichen. Dabei scheint manchmal die Zeit still zu stehen, ja ein Moment der Unendlichkeit erreicht zu sein; dies ist ein wesentliches Merkmal der Bewegung des Niederländischen Impressionismus. Dieser Charakter steht im Widerspruch zu der Bewegung des Französischen Impressionismus, der sich durch eine leichte und lockere Pinselführung abhebt. Seine Werke zeichnen sich durch eine hohe handwerkliche Fertigkeit aus.


Ausstellungen



In Museumsbesitz und anderen Institutionen



Anmerkungen zu Stil und Werk


  1. Das erste goldene Zeitalter der Niederländischen Malerei rankt sich um die Zeit eines Rembrandt van Rijn und Peter Paul Rubens.
  2. Gerade der Übergang der Grauen Epoche der Haager Schule und die Verarbeitung der Möglichkeiten der Farbstoffe mit ihren Hellwerten, durch den französischen Impressionismus angestoßen, und die Erweiterung der Bildgattung Landschaftsmalerei um das Wintergesicht, das Dorfgesicht, das Stadtgesicht und das Hafengesicht mit dem Grachten und der langsam einsetzenden Industrialisierung ist das wesentliche Merkmal jener zweiten Generation. Kunsthistorisch sollte ihr Wirken noch weit in das 20. Jahrhundert dauern. Und damit das Ende der internationalen Bewegung des Impressionismus, die um 1920 angesiedelt wird, negieren!
  3. Heute ist sie unter dem Namen Rijksakademie bekannt.
  4. Der Willink van Collenprijs wurde mit Unterbrechungen von 1880 bis 1950 verliehen. Ziel war die Unterstützung und Förderung des Nachwuchses der Niederländischen Tafelmalerei.
  5. Nach dem Verständnis der Kunsthistoriker ist die Haager Schule der Inbegriff des Niederländischen Impressionismus, aus dem dann sich durch Abwanderung von George Breitner und Isaac Israëls sowie dem Wirken der Rijksakademie zu Amsterdam der Amsterdamer Impressionismus entwickelt hatte, der auch Schule von Allebé genannt wird.
  6. Das Thema Stadt ist ein wesentliches Merkmal der 2. Generation der Haager Schule.
  7. Die Palette der Haager Schule wurde zunächst geprägt durch Oker, Braun bis Rotbraum und Blaßgrün. Später nahm man sich der Lokalfarben an, die auch lebhafter sein konnten. Damit fing man die charakteristische Ruhe, Dramatik und Melancholie ein. Dabei fällt auf, man hatte Maltechniken des 17. Jahrhunderts, also aus dem 1. Goldenen Zeitalter der niederländischen Malerei eines von Rembrandt van Rijn aufgegriffen. Wegen der Betonung auf den grauen Ton, wurde sie auch „Graue Schule“ genannt.
  8. Die zweite Generation orientierte sich auch in Richtung der hellen Farbtöne der französischen Impressionisten. – Dies ist auch in einer Reihe von Werken Wijsmuller’s zu beobachten.

Ausgewählte Quellen



Bücher



Veröffentlichungen



Archiv RDK zu Amsterdam




Commons: Jan Hillebrand Wijsmuller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Wijsmuller, Jan Hillebrand
KURZBESCHREIBUNG niederländischer Künstler
GEBURTSDATUM 15. Februar 1855
GEBURTSORT Amsterdam
STERBEDATUM 23. Mai 1925
STERBEORT Amsterdam

На других языках


- [de] Jan Hillebrand Wijsmuller

[en] Jan Hillebrand Wijsmuller

Jan Hillebrand Wijsmuller (13 February 1855 in Amsterdam – 23 May 1925 in Amsterdam) was a Dutch painter. He belongs to The 2. Golden Age of Dutch Painting.[1]

[fr] Jan Hillebrand Wijsmuller

Jan Hillebrand Wijsmuller, né le 3 février 1855 à Amsterdam et mort le 23 mai 1925 dans la même ville, est un peintre néerlandais.



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