Johann Philipp Grotjohann, auch Philipp Grot-Johann (* 27. Juni 1841 in Stettin; † 26. Oktober 1892 in Düsseldorf), war ein deutscher Zeichner und Illustrator.
Philip Grot Johann
Leben
Grotjohann lernte Schlosser und arbeitete als Geselle in der Fabrik Vulkan in Stettin. 1861 nahm er ein Studium am Polytechnikum Hannover auf. Dort näherte er sich der Kunst und ging durch Vermittlung von Peter von Cornelius an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er von 1862 bis 1867 studierte. Dort waren Andreas und Karl Müller, Heinrich Mücke, Josef Kohlschein, Ludwig Heitland und Julius Roeting seine Lehrer.[1]
Außer einem kurzen Aufenthalt in Antwerpen verbrachte Grotjohann die nächsten Jahre in Düsseldorf. Nach Karl Ferdinand Sohns Tod (1867) wählte er Carl Johann Lasch zu seinem Lehrer. Das Illustrieren, das er schon früher angefangen hatte, setzte er hier fort und stattete Schiller, Goethe, Lessing und andere Dichter für die Klassikerausgabe der Grote’schen Verlagsbuchhandlung in Berlin mit vielen Bildern aus.
Gemeinsam mit Robert Leinweber (1845–1921) ist Grotjohann besonders durch Illustrationen zu Grimms Märchen bekannt geworden.
Er beteiligte sich ferner an der Illustration der Ausgaben von Goethe, Schiller und Lessing der Grote’schen Buchhandlung Berlin. Mit Edmund Kanoldt schuf er Illustrationen für die erste bebilderte Ausgabe von EichendorffsAus dem Leben eines Taugenichts.
Auch Entwürfe für kunstgewerbliche Arbeiten hat er angefertigt, außerdem dekorative Wandmalereien in Düsseldorf, Bochum und in anderen Orten, die aber weniger bekannt geworden sind. Philipp Grotjohann war Vorstandsmitglied im Central-Gewerbe-Verein für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke und stand in Korrespondenz mit Georg Ebers, dem Bruckmann Verlag, der Illustrirten Zeitung, Johann Jacob Weber, August Becker und anderen.
Hauptwerke
Illustrirtes Deutsches Märchen-Buch. Eine Sammlung der schönsten deutschen Märchen nach Bechstein, Gebrüder Grimm, Musäus. Mit Illustrationen von P. Grotjohann. 5. Auflage. Düsseldorf 1871
Wilhelm Hauff Werke. Hrsg. von Adolf Stern. Illustrirte Ausgabe. 4 Bde. Berlin, Grote'sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1878. Mit Portr. u. zahlr. Illustr. im Text u. auf Taf. von Phillip Grotjohan.
Heinrich Heine’s Buch der Lieder. Mit Illustrationen von P. Grot Johann (= 10 Einzelblätter in Kupferdruck und 74 Illustrationen im Text). G. Grothe'sche Verlagsbuchhandlung, Goldschnitt-Ausgabe, Berlin 1888
Illustrationen (Auswahl)
In: Endrulat, Bernhard: Ein Kaiserfest im „Malkasten“ zu Düsseldorf: und 11 in Holzschnitt ausgeführten Originalzeichnungen. – Düsseldorf: Voß, 1878. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
In: Julius Wolff: Der Rattenfänger von Hameln. Eine Aventiure, Grote, Berlin 1875 (Digitalisierte Ausgabe)
Grotjohann, Philipp. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig 1882, S. 220.
Grotjohann (Grot-Johann), Philipp. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S.111 (Textarchiv– Internet Archive).
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