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Rudolf Hoflehner (* 8. August 1916 in Linz, Oberösterreich; † 3. September 1995 in Pantaneto, Colle di Val d’Elsa bei Siena) war ein österreichischer Bildhauer, Maler und Graphiker.


Leben


Plastik des österreichischen Bundeswappens im Nationalratssitzungssaal
Plastik des österreichischen Bundeswappens im Nationalratssitzungssaal
Venus von Krieau (Figur 81), 1964, Fakultät für Biologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Freiburg im Breisgau
Venus von Krieau (Figur 81), 1964, Fakultät für Biologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Freiburg im Breisgau
Ornamentales Muster – Marianne und Oskar Pollak-Hof
Ornamentales Muster – Marianne und Oskar Pollak-Hof

Hoflehner studierte anfangs von 1936 bis 1938 Maschinenbau in Linz und anschließend Architektur in Graz, bevor er von 1938 bis 1939 den Studiengang Bühnenbild an der Akademie der bildenden Künste Wien aufnahm. Von 1939 bis 1945 war er im Kriegsdienst in der deutschen Wehrmacht. Nach dem Krieg war er von 1945 bis 1951 Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Linz.

Zwar „studierte“ Hoflehner von 1951 bis 1954 nicht an der Wiener Akademie bei Fritz Wotruba, aber er arbeitete zu dieser Zeit in dessen Atelier auch als freischaffender Künstler.[1] In dieser Zeit wechselte er von der Malerei zur Plastik.

Bei der Neugestaltung des Nationalratssitzungssaales steuerte Hofhlehner das an der Rückwand des Saales angebrachte, aus getriebenem Stahl gefertigte Bundeswappen bei, dessen Aussehen er künstlerisch frei gestaltete.[2]

Im Jahr 1955 unternimmt Hoflehner eine Reise nach Griechenland. Seine Skulpturen aus geschweißtem Eisen haben danach, mit expressiven, aufragenden Formen, einen noch größeren Bezug zum menschlichen Körper.

Im Jahr 1962 wurde er auf eine Professur für Bildhauerei an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart berufen,[3] die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1981 ausübte.

Im Jahr 1968 schuf Hoflehner vorerst seine letzte Eisenplastik, führte aber auch künftig noch verschiedene großplastische Auftragsarbeiten aus, so etwa 1972 die Bronze-Stahl-Plastik „Kampf gegen den Krebs“ vor dem Haupteingang des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg[4][5] und 1973 die in Bronze, Stahl und Wengeholz konzipierte, vor dem Neubau der Pädagogischen Hochschule Esslingen aufgestellte „Figur“[6]. Er begann, beeinflusst von der Malerei Francis Bacons, zivilisationskritische und existentielle Bilder zu malen. Bekannt wurden seine Selbstbildnisse (1976) und die zwischen 1977 und 1985 entstandenen Todesmeditationen.

Hoflehner galt in den fünfziger, sechziger Jahren, publizistisch gefördert insbesondere durch Werner Hofmann, neben Fritz Wotruba als Hauptvertreter der modernen Plastik in Österreich. Er war für seine Eisen- und Stahlplastiken bekannt, die vor allem in den 1960er Jahren international eine hohe Anerkennung fanden.

Hoflehners ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof
Hoflehners ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Zahlreiche Künstler sowohl der freien Kunst wie der Fachrichtung Kunsterziehung wurden von Rudolf Hoflehner in den nahezu zwei Jahrzehnten seines Stuttgarter Lehramts ausgebildet.[7] Zu den bekannteren zählen Utz Brocksieper, Bernd Damovsky, Boris Grünwald, Ingrid Hartlieb, Gert Riel, Reinhard Scherer, Max Schmitz, Gunther Stilling, Ingrid Dahn.

Hoflehner wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 175) bestattet.


Auszeichnungen



Ausstellungen


Magnesitkugel in Trieben (1966)
Magnesitkugel in Trieben (1966)

Werke in Sammlungen



Literatur


nach Erscheinungsjahr geordnet



Commons: Rudolf Hoflehner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Dazu neuerdings: Almuth Spiegler: Das frühe Eisen. In: Die Presse, 26. August 2016|
  2. parlament.gv.at - Sitzungssaal des Nationalrates
  3. Avantgarde an die Akademie: Bildhauer Rudolf Hoflehner berufen. In: Stuttgarter Nachrichten, 31. Oktober 1962
  4. Akademie-Mitteilungen 2: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. April 1972 bis 30. September 1972. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Oktober 1972, S. 8
  5. Akademie-Mitteilungen 3: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. Oktober 1972 bis 31. März 1973. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, April 1973, Abb. S. 16, sowie: Wolfgang Kermer: Die Professoren der Fachgruppen Grafik-Design, Innenarchitektur und Design: Ade, Brudi, Bruse, Franz, Heinle, Henning, Jacki, Klink, Kröplien, Lehmann, Mohl, Stadelmaier, Stemshorn, Votteler, Weidemann, Witzemann, Wollner. Landeskunsthochschulwochen Baden-Baden, 5.–21. Juni 1981. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1981, S. 26 (die Skulptur in anderer Ansicht mit Titelangabe)
  6. Akademie-Mitteilungen 5: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. November 1973 bis 31. März 1974. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, April 1974, Abb. S. 19
  7. Einen Einblick in die Bildhauerklasse Hoflehner im Jahre 1967 vermittelt: Wolfgang Kermer: „1968“ und Akademiereform: von den Studentenunruhen zur Neuorganisation der Stuttgarter Akademie in den siebziger Jahren. Ostfildern-Ruit: Cantz, 1998 (= Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, hrsg. von Wolfgang Kermer; 9), S. 140, Abb. 23
  8. Ausstellungskatalog Plastik Südwest: Staatliche Kunsthalle Baden-Baden. Hrsg. von der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Baden-Baden: Staatliche Kunsthalle, 1966, o. P.
  9. Akademie-Mitteilungen 2: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. April 1972 bis 30. Oktober 1972. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Oktober 1972, S. 5
  10. Akademie-Mitteilungen 8: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. Juni 1976 bis 31. Oktober 1977. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, März 1978, S. 107
  11. Susanne Ayoub: Paul Celan: Verlust der Heimat, Trauer um die Eltern. In: Der Standard, 22. November 2020: „In der Agathon-Galerie am Opernring 19 [...] eröffnet am 24. März 1948 die erste Surrealistenausstellung mit Edgar Jené, Arnulf Neuwirth, genannt Abu Nif, und Rudolf Hoflehner im Mittelpunkt.“
  12. Akademie-Mitteilungen 1: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. Oktober 1971 bis 31. März 1972. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, April 1972, S. 4
  13. Akademie-Mitteilungen 4: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. April 1973 bis 31. Oktober 1973. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, November 1973, S. 12
  14. Schenkung Wolfgang Kermer: Bestandskatalog. Hrsg. von der Städtischen Galerie Neunkirchen, Neunkirchen 2011, ISBN 978-3-941715-07-3, S. 75–76 m. Abb.
  15. Akademie-Mitteilungen 1: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. Oktober 1971 bis 31. März 1972. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, April 1972, S. 5
Personendaten
NAME Hoflehner, Rudolf
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Maler und Bildhauer
GEBURTSDATUM 8. August 1916
GEBURTSORT Linz, Oberösterreich
STERBEDATUM 3. September 1995
STERBEORT Pantaneto, Italien



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