Theodor Groll, auch Theodor Groll der Jüngere (* 9. Februar 1857 in Düsseldorf; † 2. April 1913 ebenda[1][2]), war ein deutscher Genre-, Landschafts- und Architekturmaler der Düsseldorfer Schule.
Groll wurde als Sohn des Düsseldorfer Handschuhmachers und Schriftstellers Theodor Groll (* 1831) geboren. 1878 beendete er seine Schulausbildung am Städtischen Realgymnasium zu Düsseldorf. Anschließend besuchte er die Berliner Bauakademie, an der er das Examen zum Regierungsbaumeister ablegte. Danach wechselte er das Fach und wurde Privatschüler beim Düsseldorfer Landschafts- und Vedutenmaler Caspar Scheuren. Groll unternahm zahlreiche Studienreisen, mehrfach nach Italien. Im April 1890 besuchte er Rom.[3] Ab 1892 hielt er sich mehrere Jahre in den Vereinigten Staaten auf. 1893 war er Preisrichter auf der World’s Columbian Exposition in Chicago. 1896 bereiste er süd- und mitteldeutsche Städte. 1904 gründete Groll zusammen mit den Malern Hans Deiker, Carl Haver, Carl Jutz d.J., Gustav Rutz, Emil Schultz-Riga und anderen in Düsseldorf die Novembergruppe.[4][5] Groll war Mitglied des Vereins der Düsseldorfer Künstler und des Künstlervereins Malkasten,[6] denen er mehrere Jahre als Vorsitzender diente. Theodor Groll verstarb in der Nacht zum 3. April 1913.
Werke (Auswahl)
Washington Street (Indianapolis At Dusk) – abendliche Straßenszene in Indianapolis vor dem alten Marion County Courthouse, 1893
Einen besonderen Namen machte sich Groll durch seine feine, detailreiche Architekturmalerei. Neben Oswald Achenbach, Albert Flamm und anderen gehört er zu den „Italienmalern“ der Düsseldorfer Schule.[7] Bei einer internationalen Kunstauktion im Jahr 2013 wurde Grolls Nachmittag in Venedig für 58.750 Euro versteigert.[8]
Pompei (Blick zum Apollo-Tempel), 1891, Stiftung Sammlung Volmer[9]
Venedig (Die Portal della Carta zwischen San Marco und dem Dogenpalast), 1907
Venezianischer Palazzo
Literatur
Groll, Theodor. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S.79 (Textarchiv– Internet Archive).
Galerie G. Paffrath: Theodor Groll. Sonderausstellung Juni–August 1968. Düsseldorf 1968.
Die Kunst. Verlag F. Bruckmann, Band 30, München 1914, S. XIV
Zeitschrift für bildende Kunst. Verlag E. A. Seemann, Band 48, Leipzig 1913, S. CCXLV
Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1927, Band 2, S. 220
Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 375
Magdalena M. Moeller: Der Sonderbund. Seine Voraussetzungen und Anfänge in Düsseldorf. Rheinland-Verlag, Köln 1984, ISBN 978-3-79270-798-2, S. 28
Peter Heslin: The Museum of Augustus. The Temple of Augustus in Pompeii, the Portico of Philippus in Rome and Latin Poetry. Getty Publications, Los Angeles 2015, ISBN 978-1-60606-421-4, S. 136, Fußnote 8 (Google Books)
Groll besuchte 1893 die World’s Columbian Exposition und besuchte bei dieser Gelegenheit Verwandte in Indianapolis. – Vgl. Washington Street, Indianapolis At Dusk. Webseite im Portal collection.imamuseum.org, abgerufen am 14. Mai 2015
Theodor Groll: Auf einer Straße vor Florenz (Mementodes Originals vom 18. Mai 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemaelde-koers.de. Webseite im Portal gemaelde-koers.de, abgerufen am 14. Mai 2015
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