Das Kunsthaus Zürich ist flächenmässig das grösste Kunstmuseum der Schweiz[4] und liegt in unmittelbarer Nähe des Schauspielhauses am Heimplatz in Zürich. Neben dem Kunstmuseum Basel beherbergt es eine der grössten Kunstsammlungen der Schweiz.
1787 traf sich erstmals jener Kreis von Künstlern und Kunstliebhabern, aus dem die Zürcher Kunstgesellschaft hervorging.[5] 1910 wurde der Museumsbau eröffnet, Architekt war Karl Moser.[1] Seither wurde der Bau mehrfach erweitert – unter anderem 1925[6] sowie durch den 1958 eröffneten, von den Gebrüdern Pfister geplanten und von Emil Georg Bührle finanzierten, 1200 Quadratmeter grossen[7] Ausstellungsflügel[8] und den von Erwin Müller entworfenen, 1976 eröffneten Erweiterungsbau – und von 2001 bis 2005 komplett saniert.[9] Im Herbst 2021 wurde die Kunsthaus-Erweiterung von David Chipperfield Architects eröffnet. Seitdem ist das Kunsthaus Zürich das grösste Kunstmuseum der Schweiz.
Seit Oktober 2022 leitet Ann Demeester das Kunsthaus Zürich. Vize-Direktor ist Christoph Stuehn. Zu den Kuratoren zählen Jonas Beyer, Philippe Büttner, Sandra Gianfreda, Cathérine Hug und Mirjam Varadinis (Stand 2022).[10] Die Zürcher Kunstgesellschaft wählt die Direktion des Kunsthauses. Walter B. Kielholz war als Nachfolger von Thomas W. Bechtler von Juni 2002 bis 2021 Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft.[11] Von deren Mitgliedern war im Mai 2021 als erste Frau, die dieses Amt bekleiden konnte, Anne Keller Dubach zur neuen Präsidentin gewählt worden. Am 22. September 2021 starb sie unerwartet.[12] Am 1. Juli 2022 übernahm Philipp M. Hildebrand das Präsidium.[13]
Architektur
Ein Erweiterungsbau mit einer Nutzfläche von 13'000 Quadratmetern, was einer Vergrösserung des Kunsthauses um mehr als 80% entspricht, nahm am 9. Oktober 2021 den Betrieb auf.[9] Der Zürcher Gemeinderat (Stadtparlament) billigte am 4. Juli 2012 den zur Hälfte aus Steuergeldern zu finanzierenden Erweiterungsbau,[14][15] in der Volksabstimmung am 25. November desselben Jahres wurde dem Projekt zugestimmt.[16][17] Für den insgesamt 206 Mio. Franken teuren Erweiterungsbau des Kunsthauses zahlte die Stadt Zürich 88 Mio., 30 Mio. fielen auf den Kanton, und 88 Mio. kamen über Spender herein.[9] Auch die Sammlungen von Emil Georg Bührle, von Werner und Gabriele Merzbacher und von Hubert Looser haben in dem von David Chipperfield Architects entworfenen Gebäude Platz gefunden.[18]
Aus Anlass des 150. Geburtstages von Lydia Welti-Escher, die von der Zürcher Gesellschaft zu Fraumünster als herausragende Kunstmäzenin geehrt wurde, brachte man bei einem kleinen Platz vor dem Zürcher Kunsthaus 2008 eine Ehrentafel an, in Erinnerung an die Gründerin der Gottfried-Keller-Stiftung. Noch im selben Jahr taufte man den Hof auf Vorstoss der Gesellschaft zu Fraumünster offiziell «Lydia-Welti-Escher-Hof».[19]
Neuer Erweiterungsbau gegenüber dem Hauptgebäude (Foto: 2021)
Verbindungsgang zum neuen Gebäude
Aufgang zum Neubau
Sammlung
Im Erdgeschoss des Altbaus liegen der Miró-Garten, der Vortragssaal, der Shop, ein Kabinett für kleine wechselnde Ausstellungen und Räume mit Werken aus der Sammlung des Kunsthauses. Im ersten und zweiten Obergeschoss setzt sich eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart fort.[20]
Zum Ausstellungskonzept gehört seit 2006 auch die Vorstellung bedeutender Privatsammlungen, zunächst unter dem Titel Fest der Farbe die Sammlung Merzbacher, 2010 die Sammlung Emil Georg Bührle, 2012 The Nahmad Collection aus dem Besitz der Kunsthändlerfamilie Nahmad, 2013 die Sammlung Looser und 2015 unter dem Titel «Ein Goldenes Zeitalter» die Sammlung Knecht.
Es finden regelmässig Veranstaltungen statt, worin das Museum mit Workshops, Performances, Musik und Führungen einen Blick hinter die Kulissen anbietet.
Sonderausstellungen (Auswahl)
2015: Cathérine Hug und Robert Menasse: Europa – Die Zukunft der Geschichte[21][22]
Auguste Rodin: Das Höllentor, 1880–1917, Geschenk von Georg Bührle, 1947
Filme
Museums-Check mit Markus Brock: Kunsthaus Zürich. 30Min., Buch und Regie: Martina Klug, Produktion: SWR, 3sat, Erstausstrahlung: 5. Dezember 2010.[23]
Literatur
Werner Oechslin, Sonja Hildebrand (Hrsg.): Karl Moser. Architektur für eine neue Zeit: 1880 bis 1936. gta, Zürich 2010, ISBN 978-3-85676-250-6. Darin u.a.:
Ulrike Jehle-Schulte Strathaus: Das Kunsthaus und Karl Mosers Bilderstrategien. Band 1, S. 146–163.
Sonja Hildebrand: Kunsthaus Zürich. Band 2, S. 132–141.
Das neue Kunsthaus 2001–2019. Hrsg.: Einfache Gesellschaft Kunsthaus Erweiterung. Zürich August 2018
David Chipperfield Architects Berlin und das Kunsthaus Zürich. Scheidegger & Spiess, Zürich 2021, ISBN 978-3-03942-026-1
Kunsthaus-Erweiterung.In:kunsthaus.ch.2016,archiviertvomOriginalam4.März 2016;abgerufen am 24.September 2019(Chronologie vom 25. November 2012 bis 3. August 2015; ursprünglich abgerufen am 3. August 2012).
Zürich stimmt ab. 25.11.2012. Kunsthaus-Erweiterung Zürich. (PDF; 1,7MB) In: stadt-zuerich.ch, 19. September 2012, abgerufen am 24. September 2019.
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