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Erich Steingräber (* 12. Februar 1922 in Neuteich, Freie Stadt Danzig; † 2. Februar 2013 in Tegernsee)[1] war ein deutscher Kunsthistoriker.


Leben und Wirken


Nach dem Besuch der Oberschule in Stettin und der Ableistung des Kriegsdienstes studierte er an den Universitäten in Leipzig und München Kunstgeschichte und Klassische Archäologie. 1950 wurde er mit einer Dissertation über die Die kirchliche Buchmalerei Augsburgs um 1500 in München zum Dr. phil. promoviert.

Bis 1952 arbeitete Steingräber als wissenschaftlicher Volontär an den staatlichen Museen in München. Die folgenden zwei Jahre war er am Kunsthistorischen Institut in Florenz und am Metropolitan Museum in New York tätig. Von 1954 bis 1962 war er zunächst Konservator dann Oberkonservator am Bayerischen Nationalmuseum. 1962 wurde er als Nachfolger von Ludwig Grote Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Unter seiner Leitung wurde dieses Museum während einer wichtigen Wiederaufbauphase zu einem renommierten Kulturzentrum.

Am 1. Juni 1969 übernahm er als Generaldirektor die Leitung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und wurde Honorarprofessor an der Universität München. 1987 trat er in den Ruhestand. Während seiner 18-jährigen Münchner Amtszeit konnte er durch seine beharrliche und geschickte Sammlungspolitik die Bestände der Alten Pinakothek, der Neuen Pinakothek und der Moderne nicht nur um hochkarätige Meisterwerke bereichern, sondern erschloss damit zugleich bis dahin vernachlässigte Epochen und verlieh den Sammlungen ein neues, gewichtiges Profil.[2] Dabei waren seine Finanzierungsmethoden durchaus umstritten[3] und führten zu einem Untersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag.[4]

Steingräbers Tätigkeit umfasste auch international viel beachtete Ausstellungen wie „Georg Baselitz“ (1976), „Die Münchner Schule“ (1979), „Im Licht von Claude Lorrain“ (1983), „Raphael in der Alten Pinakothek“, „Lucio Fontana“ (1983), „Max Beckmann – Retrospektive zum 100.Geburtstag“ (1984), „Hans von Marées“ und „In uns selbst liegt Italien. Die Kunst der Deutsch-Römer“ (1987).


Auszeichnungen



Schriften (Auswahl)


Seine wissenschaftliche Publikationen beschäftigten sich insbesondere mit der europäischen Goldschmiedekunst des Mittelalters und der Renaissance sowie der europäischen Malerei und Plastik des 16.–20. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt lag in der italienischen Kunst. Seine Schriften zu diesen Themen, wie Alter Schmuck – die Kunst des europäischen Schmuckes, München 1956 sind bis heute Standardwerke.[2]




Einzelnachweise


  1. Prof. Dr. phil. Erich Steingräber, Gedenkseite in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (abgerufen am 12. Februar 2013).
  2. Bayerische Staatsgemäldesammlungen: Zum neunzigsten Geburtstag von Erich Steingräber. Muenchen.Bayern-online.de, abgerufen am 12. März 2012.
  3. Üppige Ära. Erich Steingräber zum achtzigsten Geburtstag. In: Feuilleton. Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 36, 12. Februar 2002, S. 47, abgerufen am 12. März 2012.; Obskure Personen. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1992 (online).
  4. Bayerischer Landtag – Plenarprotokoll der 134. Sitzung. (PDF; 3,1 MB) 15. Juli 1994, abgerufen am 12. März 2012.
  5. Accademicci – Classe di Storia dell’Arte (Memento vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)
Personendaten
NAME Steingräber, Erich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
GEBURTSDATUM 12. Februar 1922
GEBURTSORT Neuteich, Freie Stadt Danzig
STERBEDATUM 2. Februar 2013
STERBEORT Tegernsee



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