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Dieter Goltzsche (* 28. Dezember 1934 in Dresden) ist ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Er war von 1992 bis 2000 Professor für Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.[1]

Dieter Goltzsche, 2014
Dieter Goltzsche, 2014

Leben


Dieter Goltzsche wuchs in Dresden auf. Nach dem Besuch der Grundschule erlernte er von 1950 bis 1952 den Beruf des Textilmusterzeichners und Patroneurs. 1952 bis 1957 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei den Professoren Hans Theo Richter und Max Schwimmer. Früh schon fiel Goltzsche durch überdurchschnittliche künstlerische Begabung auf, was Max Schwimmer veranlasste, ihn 1958 zu seinem Meisterschüler an die Deutsche Akademie der Künste nach Berlin zu berufen. Goltzsche sollte Schwimmers einziger Meisterschüler bleiben. Durch Auseinandersetzungen zwischen dem ZK der SED und der Akademie, die sich auf Formalismusvorwürfe gegenüber den Akademiemitgliedern bezogen, war Goltzsches Meisterschülerschaft bereits 1959 wieder beendet. Seit dieser Zeit lebt der Künstler freischaffend in Berlin und ließ sich 1960 zunächst in Köpenick und später in Friedrichshagen nieder.[2]


Werk


Dieter Goltzsche ist ein leidenschaftlicher Beobachter. Bildanlässe liefert seit jeher das Naheliegende: Die menschliche Figur, der Innenraum sowie Stadt und Landschaft. Zunächst war die Zeichnung sein bevorzugtes Medium. Sein druckgraphisches Werk begann zwischen 1955 und 1957 mit Radierungen und Lithographie, einige Linol- und Holzschnitte kamen dazu. 1964 erweiterte sich das Œuvre durch die Offsetlithographie, die er als erster Künstler in die Graphik der DDR einführte. Die Druckgraphik ist thematisch der Landschaft und dem städtischen Milieu gewidmet, es gibt Porträts, viele klug beobachtete Genreblätter. In den 1960er Jahren hat Goltzsche eines der umfangreichsten druckgraphischen Werke seiner Generation aufgebaut. Im Jahr 1964 begann er mit Aquarellmalerei, die seitdem zu einem seiner wichtigen Arbeitsgebiete geworden ist.[3] Seit den 1970er Jahren kamen die Temperamalerei und das Pastell hinzu. Vielleicht angeregt durch seinen Lehrer Max Schwimmer, beschäftigte sich Goltzsche schon früh auch mit der Literatur. Neben zahlreichen freien Blättern zur Literatur entstanden literaturbezogene Zeichnungen und grafische Arbeiten, die der Künstler in mehr als 60 illustrierten Büchern publizierte. Der Zeichnung widmet sich Goltzsche mit anhaltendem Interesse. Anfangs dem Gegenstand verpflichtet, wurden zunehmend allein kompositorische Fragen, Fragen von Linie, Fläche und Raum zum Gegenstand immerwährender Auseinandersetzung, wobei die Realität oder die Erfahrung derselben immer Ausgangspunkt bleiben. Analog dazu verstärkte der Künstler auch in der Aquarell- und Temperamalerei die Tendenz zu flächenhaften Kompositionen, wobei ihm insbesondere bei letzterer Eigenschaften und Stofflichkeit der Farbe selbst entgegenkommen. Abstraktion und Gegenständliches halten sich jedoch die Waage, wie auch sinnliches Erlebnis und geistige Durchdringung.


Freundschaften


Künstlerfreundschaften verbanden und verbinden Dieter Goltzsche seit seiner Studienzeit in Dresden und der Meisterschülerzeit in Berlin mit Werner Wittig und Max Uhlig, mit Manfred Böttcher, Harald Metzkes und Werner Stötzer, mit Lothar Böhme, Hans Vent, Wolfgang Leber und Klaus Roenspieß. Seit 1963 war er mit Charlotte E. Pauly befreundet und 1964/65 begegnete er Herbert Tucholski.


Studienreisen


Studienreisen führten den Künstler 1956 nach Norditalien, 1968 nach Bulgarien, 1970 nach Leningrad, 1981 nach Mailand und in die Toskana, 1988 nach Südtirol, Venedig und Verona, 1990 nach Israel, 1991 nach Rom, seit 1993 folgten weitere auch mehrfache Reisen nach London, Paris und Frankreich sowie in die Schweiz.

Werke des Künstlers befinden sich in zahlreichen Museen und privaten Sammlungen im In- und Ausland, unter anderem im Kupferstichkabinett Dresden.


Auszeichnungen und Mitgliedschaften



Bedeutende Schülerinnen und Schüler



Ausstellungen (Auswahl)



Werke



Druckgrafik



Buchillustrationen



Literatur (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Sigrid Walther: Biografie. In: Matthias Flügge, Bernd Heise (Hrsg.): Dieter Goltzsche. Malerei und Zeichnungen. Ausstellungs-Katalog Leonhardi-Museum Dresden, mit Beiträgen von Matthias Flügge, Wolfgang Holler und Sigrid Walther, Berlin 2004, S. 128–167.
  2. Vgl. Walther 2004, S. 128–167;
    Die Magie des Buches und die Leserin als Heldin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. Mai 2016.
  3. Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1983, S. 188–189 (weitgehend wörtlich zitiert).
  4. Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung Ausstellung: Dieter Goltzsche. Blauer Pfirsich. Arbeiten auf Papier. 20. Januar – 22. Mai 2016;
    Informationen zur Ausstellung Dieter Goltzsche. Blauer Pfirsich. Arbeiten auf Papier. Lebenslauf des Künstlers, Katalog;
    Die Magie des Buches und die Leserin als Heldin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. Mai 2016.
  5. SKD | Online Collection. Abgerufen am 11. Dezember 2021.
  6. http://www.galerie-berliner-graphikpresse.de/berliner-graphikpresse/mappenwerke
Personendaten
NAME Goltzsche, Dieter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 28. Dezember 1934
GEBURTSORT Dresden

На других языках


- [de] Dieter Goltzsche

[en] Dieter Goltzsche

Dieter Goltzsche (born 1934 in Dresden) is a German painter and graphic designer. He won the Hans-Theo-Richter-Preis of the Sächsische Akademie der Künste in 2010.[1]



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