Artur Rosenauer (* 8. Mai 1940 in Sitzendorf an der Schmida, Niederösterreich) ist emeritierter Professor für Kunstgeschichte an der Universität Wien und ehemaliger Obmann der Kommission für Kunstgeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
1958 begann Rosenauer das Studium der Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien bei Otto Pächt, Otto Demus, Karl Maria Swoboda und Fritz Eichler. Daneben absolvierte er 1959 bis 1962 den dreijährigen Kurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung und ist seit 1962 dessen Mitglied. 1964 promovierte er mit einer Arbeit über Domenico Ghirlandaio zum Dr. phil. und wurde Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien. 1973 habilitierte er sich mit einer Arbeit über den frühen Donatello, die 1975 in Buchform erschien. Nach längeren Forschungsaufenthalten in Florenz (1963, 1968/69 und 1977/78), Rom (1971), London (1967) und Washington (1984 und 1993) erfolgte 1977 seine Ernennung zum Außerordentlichen Professor. 1982 wurde er zum Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Wien ernannt, seit 1990 war er korrespondierendes, seit 1998 ist er wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Von 1994 bis 2004 war er als Herausgeber der Wiener Jahrbuches für Kunstgeschichte tätig. Rosenauers Forschungstätigkeit konzentriert sich auf die Bereiche Wiener Schule der Kunstgeschichte, Europäische Malerei und Skulptur des 15. und 16. Jahrhunderts, Spätgotik und Renaissance in Österreich. Kulturpolitisch engagierte sich Rosenauer an der Seite von Sir Ernst Gombrich beim internationalen Kunsthistorikerprotest gegen die kontroverse Variante des Ortner-Projektes für ein MuseumsQuartier im ehemaligen Wiener Messepalast (mit hohen Baumassen und Leseturm).[1] Rosenauer emeritierte per 30. September 2008. 2014 erhielt er einen Würdigungspreis des Kardinal-Innitzer-Preises.
Daneben publizierte Rosenauer noch zahlreiche Aufsätze und Rezensionen.
Frühere Lehrkanzel („Kunstgeschichte II“): Rudolf Eitelberger (1852–1885) | Alois Riegl (1897–1905) | Max Dvořák (1909–1921) | Julius von Schlosser (ab 1922) | Hans Sedlmayr (ab 1936) | Karl M. Swoboda (ab 1946) | Otto Pächt (ab 1963) | Hermann Fillitz (ab 1974) | Hellmut Lorenz (ab 1997) | Sebastian Schütze (ab 2009)
Spätere Lehrkanzel („Kunstgeschichte I“): Moritz Thausing (1873–1884) | Franz Wickhoff (1885–1909) | Josef Strzygowski (1909–1933) | Otto Demus (ab 1963) | Günther Heinz (ab 1976) | Friedrich Teja Bach (ab 1994) | Sebastian Egenhofer (ab 2016)
Weitere Lehrkanzeln bzw. Universitätsprofessoren: Otto Benesch (ab 1948) | Fritz Novotny (ab 1948) | Renate Wagner-Rieger (ab 1964) | Gerhard Schmidt (ab 1964) | Helmut Buschhausen (ab 1975) | Artur Rosenauer (ab 1976) | Deborah Klimburg-Salter (ab 1996) | Michael Viktor Schwarz (ab 1998) | Lioba Theis (ab 2005) | Raphael Rosenberg (ab 2009) | Julia Gelshorn (2010–2014) | Sebastian Egenhofer (2012–2013) | Markus Ritter (ab 2012) | Noit Banai (2014–2019) | Lukas Nickel (ab 2016)
Personendaten | |
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NAME | Rosenauer, Artur |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Kunsthistoriker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 8. Mai 1940 |
GEBURTSORT | Sitzendorf an der Schmida |